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Peales Papageiamadine

 

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Peales Papageiamadine

 

Erythrura pealii (PEALE, 1848)

Peale's Parrot Finch

 

 

Peales Papageiamadinen zählen zu den Vogelarten, die schon sehr früh, nämlich 1898, nach Europa gelangten. Danach gelangte die Art immer wieder in kleinen Stückzahlen nach Europa ohne sich jedoch dauerhaft in Liebhaberhand zu etablieren. Erst 1960 gelangte durch die Initiative von BREGULLA erstmals wieder eine größere Anzahl Peales Papageiamadinen nach Ea_222_2248uropa. Doch zeigen die Nachzuchtzahlen und der immer noch verhältnismäßig hohe Preis, dass dieses Juwel aus der Gattung der Papageiamadinen nicht zu den ganz einfach zu züchtenden Arten zählt. 

Beheimatet sind Peales Papageiamadinen in Fiji, auf Inseln mit so klangvollen Namen wie  Kandavu, Viti Levu, Vanua Levu oder Taveuni. Sie kommen dort im Grasland, in den Reispflanzungen und Gärten sowie in den Lichtungen und Randgebieten des Tiefland-Regenwalds und der Bergwälder vor. Sie meiden die Nebelwaldzone über 1100 m.

Peales zählen zu den Generalisten unter den Prachtfinken. Ihr Nahrungsspektrum im Freiland ist ausgesprochen vielseitig und erstreckt sich von Grassamen, Reis, über  Kräuter- und Baumsamen, Feigen, Nektar und Pollen bis zu Kerbtieren und Insekten. Wenn die Reis- und Hirsefelder reifen, erscheinen die Papageiamadinen in Schwärmen, um die halbreifen Sämereien zu ernten.

Wildfänge sind äußerst stürmische und scheue Vögel und müssen sehr sorgfältig in teilweise verhüllten Kistenkäfigen eingewöhnt werden. Bei einer Eingewöhnung in großen Volieren kam es durch Panikattacken der Vögel immer wieder zu Unfällen. Die Ernährungsumstellung von Wildfängen bereitet keine Probleme, halbreife Sämereien wurden sofort angenommen, aber auch trockene Kolbenhirse und die übliche Hirse-Glanz Mischung. Wie bei anderen Prachtfinken, die Insekten fressen, gibt es bei Peales Wildfängen (aber auch Nachzuchtvögeln) immer wieder Vögel, die unter Bandwurmbefall leiden.a_YT6I0347 Es empfiehlt sich daher, den Kot auf diese Parasiten untersuchen zu lassen, um gegebenenfalls noch rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten.

Obwohl Importe von Wildfängen inzwischen der Historie angehören, haben die Vorsichtsmaßnahmen bei der Eingewöhnung keinesfalls an Bedeutung verloren. Wer neue Vögel erwirbt, tut gut daran, diese wie Wildvögel zu behandeln, da eine sorgfältige  Eingewöhnung den Grundstein für eine erfolgreiche Haltung und Zucht legt.

Ein großes Problem beim Neuerwerb stellt nach wie vor die Unterscheidung der Geschlechter dar. Zwar ist es kein Problem mit einiger Erfahrung die eigene Nachzucht richtig einzuordnen, doch Vögel aus unbekannter Quelle richtig zu bestimmen, ist alles andere als einfach. Bei uns hat sich vor allem die Schwarzfärbung im Kehlbereich als sehr zuverlässig erwiesen. Sie ist beim Männchen fast immer dunkler und richtig schwarz, während sie beim Weibchen deutlich heller erscheint. Außerdem zeigen die meisten Männchen mehr blau und ein satteres rot, während das Bauchgefieder nicht so stark gelblich getönt ist wie beim Weibchen. Doch variieren diese Merkmale erheblich, zumal die Rotfärbung auch noch von der Ernährung der Vögel während der Mauser abhängig ist. Sind die Vögel erst einmal in der eigenen Voliere angekommen, dauert es meist nicht lange, bis die Männchen ihren lang anhaltenden Triller-Gesang ertönen lassen. Wer unschlüssig ist, sollte in jedem Fall auf die modernen Methoden der Wissenschaft zurückgreifen und Federn zur Geschlechtsbestimmung mittels DNS an die einschlägigen Labore schicken.

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 Peales Papageiamadinen sind extrem aktive und bewegungsfreudige Vögel, die für eine dauernde Käfighaltung denkbar ungeeignet sind. Wer nicht umhin kommt, sie im Käfig (nicht kleiner als 1,20 x 0,5 x 0,5m) zu züchten, sollte sie nach der Brutperiode am Besten nach Geschlechtern getrennt in geräumigen Volieren unterbringen. Belässt man beide Geschlechter in der Voliere, haben nicht selten die Weibchen unter den sexuell hyperaktiven Männchen zu leiden, was unschwer an den Gefiederlücken der Weibchen im Nackenbereich festzustellen ist. Eine größere, bepflanzte Voliere bietet den Vögeln genügend Raum für ihre Bewegungsaktivitäten und gleichzeitig auch genügend Schutz um sich zurückzuziehen. Hier legen sie rasch ihre Scheu ab, werden mitunter sogar richtig zutraulich und nehmen halbreife Sämereien oder Mehlwürmer aus der Hand. Eine Innenvoliere, an die eine bepflanzte Außenvoliere angeschlossen ist, stellt wohl das Optimum der Haltung dar. Dort verbringen die Vögel viel Zeit mit der Suche nach Insekten im Pflanzengewirr. Stoffwechselkrankheiten oder strähniges Gefieder, die bei Käfighaltung nicht selten sind, treten bei einer Haltung in diesen a_223_2345Volieren so gut wie nie auf.

 

NAHRUNG: Wie bei den meisten Papageiamadinen ist die Ernährung der Peales Papageiamadine nicht schwierig, allerdings muß sie auf die Haltungsbedingungen wie Raumgröße, Temperatur, sowie auf die Brut- bzw. Ruhephase abgestimmt werden. Geschieht dies nicht, verfetten die Vögel unter Umständen sehr schnell und sind dann unter Umständen nicht mehr für die Zucht zu gebrauchen. Peales Papageiamadinen gehören zu den Papageiamadinen-Arten die ein sehr breites Nahrungsspektrum haben und die außer den üblichen Sämereien und Lebendfutter auch Obst, Knospen, Nektar und Pollen zu sich nehmen.

Unsere Vögel erhalten Mischfutter für Papageiamadinen von der Fa. Blattner, sowie eine Mischung aus verschiedenen Grassamen wie Ray-, Knaul- und Rispengras. Die trockenen Sämereien werden in geringem Umfang ganzjährig auch angekeimt angeboten. Größere Hirsesorten, sowie Glanz oder Mischfutter für Amadinen gibt es praktisch nur zur Jungenaufzucht. Zur Brutzeit erhalten die Vögel täglich Keimfutter, sowie halbreife, gefrostete Hirse und Gräser. Die meisten unserer Paare benötigen Lebendfutter zur Jungenaufzucht, doch reichen gefrostete Pinkies und Buffalos, die mit etwas handelsüblichem Trockeneifutter vermischt werden, vollkommen aus. Grit, Taubenstein, sowie zuvor erhitzte und zerkleinerte Eierschalen sollten genauso wie frisches Badewasser stets zur Verfügung stehen. a_YT6I0466Da Peales Papageiamadinen leider sehr zum Verfetten neigen, ist es je nach Haltungsmöglichkeiten notwendig, diese Mischung zu variieren. Stehen nur kleine Volieren oder Käfige zur Verfügung, so sind besonders nahrhafte Saaten zu reduzieren, der Anteil an Grassamen zu erhöhen. Wer seine Vögel dagegen in sehr großen Volieren oder in Freivolieren hält, in denen zu der Größe des Raumes auch noch eine Abfall der Nachttemperatur eintritt, hat mit dem Verfetten weit weniger Schwierigkeiten. Halbreife Sämereien in Form von Gräsern, Hirse und Getreide werden von den Vögeln bevorzugt verzehrt, führen aber, mit Ausnahme der Gräser, bei zu reichlicher Verfütterung ebenfalls häufig zu starkem Fettansatz. Ähnlich verhält es sich mit Lebendfutter, bei dem die Vögel alles andere als wählerisch sind. Sehr beliebt sind längs halbierte Gurkenstückchen, vor allem die Samen werden gern gefressen; Apfel, Birne, Mango etc. finden gleichermaßen den Zuspruch der Vögel. Ein weiteres sehr beliebtes Futter sind Feigen, die aber sehr nahrhaft sind und deshalb nur sparsam verfüttert werden sollten.

Unsere Paare bekommen zur Jungenaufzucht halbreife Sämereien sowie Keimfutter und etwas Lebendfutter. Manche Züchter reichen lediglich halbreife Hirse und a_222_2234handelsübliches Eifutter. Schwierigkeiten bereitet es unter Umständen, das richtige Maß an Lebend- und Keimfutter zu finden. Fressen die Eltern zu viel davon, schreiten sie manchmal erneut zur Brut und vernachlässigen ihre Jungen; wird zu wenig angeboten, werden die Jungvögel unzureichend oder gar nicht gefüttert.

 

Heutzutage zählen Peales Papageiamadinen zu den Arten, die regelmäßig nachgezogen werden, doch nie in den Stückzahlen wie Dreifarbige-, Rotköpfige oder Blaugrüne Papageiamadinen. Das liegt jedoch keinesfalls daran, dass die Vögel weniger beliebt sind, sondern eher daran, dass auch heute noch bei der Zucht dieser Art immer wieder Rückschläge auftauchen. Diese reichen von

-Unbefruchteten Eiern (Schuld häufig: Zu fette Zuchtvögel)

-Verlassene Gelege oder Jungvögel (Schuld häufig: Zu kleiner Käfig, falscher Neststandort, oder mangelnde Partnerharmonie)

-Paare, die im letzten Jahr prima aufgezogen haben, ziehen plötzlich im Folgejahr ihre Jungen nicht groß (Schuld häufig: Brutperiode und Ruheperiode nicht genügend definiert Paare sind nicht synchron)

- Hypersexuell aktive Männchen, die ihre Partner regelrecht vergewaltigen und manchmal sogar ernsthaft bis letal verletzen (Schuld häufig. Zu kleiner Käfig, nicht genügend ausgeschmückt, zu viel Keim- und Lebendfutter für das Männchen.)a_221_2187

Die Zucht gelingt sowohl in großen Zuchtkäfigen als auch in Volieren. Viele Paare machen - läßt man sie gewähren - sogar pausenlos eine Brut nach der anderen. Die Art eignet sich während der Brutzeit nicht zur Schwarmhaltung oder zur gemeinsamen Haltung mit anderen Papageiamadinen (Gefahr der Hybridisierung).

Die Balz besteht, wie bei vielen Papageiamadinen, in einer Jagd des Weibchens durch das Männchen, das sich bei der anschließenden Kopulation im Nackengefieder des Weibchens festbeißt.

Unsere Vögel beziehen in der Regel halboffene oder geschlossene (Wellensittich) Nistkästen, in denen sie aus Kokos-, Sisalfasern, Grashalmen, Schilfblättern und Haaren ihr Nest errichten. Vielfach werden frische oder vertrocknete Blätter in die Nestwand verbaut, eine Eigenschaft, die vor allem waldbewohnende Prachtfinken auszeichnet. 

Das Gelege besteht in der Regel aus 3-5 Eiern, die Brutdauer beträgt 13-15 Tage. Während manche Paare ihre Jungvögel fast bis zum Ausfliegen wärmen, hudern andere Paar nachts nur bis zum etwa achten Tag – kalte Nächte können in diesem Fall den Tod der Jungvögel bedeuten.

Meist verlassen die Jungen das Nest im Alter von ca. 20 Tagen. Nicht selten sind die Eltern schon mit der Folgebrut beschäftigt, ohne dabei die Jungen zu vernachlässigen. Im Normalfall wird für das Folgegelege binnen kürzester Zeit ein neues Nest errichtet. Deshalb ist es wichtig, daß wie bei Einzelhaltung im Käfig üblich, nicht nur ein geeigneter Nistkasten zur Verfügung steht. Wenige Tage nach Verlassen des Nests beginnen die Jungvögel bereits mit der Futtersuche und sind nach weiteren 14 Tagen selbständig. Ist die Voliere groß genug, können die Jungvögel bis zum Abschluss der Jugendmauser, also etwa 4 Monate, bei den Eltern belassen werden. Peales Papageiamadinen sind Vögel die auch heute noch immer wieder Probleme bei der Aufzucht bereiten und den Züchter manchmal fast verzweifeln lassen, ein gelungener Zuchterfolg erfreut einen dann um so mehr. Wer über einen gut zuverlässigen Zuchtstamm verfügt darf sich glücklich schätzen.

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