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Leben im Verborgenen
Autoren, sowie sämtliche Photos - Gerhard Hofmann & Dr. Claudia Mettke
Australiens Vogelwelt ist aus den Volieren der Liebhaber nicht mehr wegzudenken. Was hier an züchterischer Aufbauarbeit geleistet wurde, verdient Beachtung (auch wenn mit den vielen Mutationen der verschiedensten Arten weit übers Ziel hinausgeschossen wurde). Wie schwer mag es in den ersten Jahren nach verhängen der Importsperre gewesen sein, etwa einen Partner für ein Ringelastrildmännchen zu finden. Die Liebhaber australischer Sittiche hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen, ja ihre Probleme waren sogar noch eine Spur größer. Die Reproduktionsrate bei Papageien ist eben um einiges geringer als bei den meisten Prachtfinken.
In der heutigen Zeit sind viele der damaligen Probleme nicht mehr nachvollziehbar, wer morgen Gemalte Astrilde oder Glanzsittiche in seinen Volieren pflegen möchte, kann sich diesen Wunsch mit Sicherheit erfüllen. Trotzdem gibt es einen Teil Australiens, der mit seiner Vogelwelt so gut wie nicht in den Volieren der Liebhaber vertreten ist. Tasmaniens Vogelwelt ist, obwohl klimatisch vielleicht am ehesten dazu geeignet, nur sehr spärlich bei uns zu finden. Lediglich Schwalben- und Gelbbauchsittiche sind in den Volieren der Liebhaber häufiger zu anzutreffen.
Mit einere Fläche von 68 000 qkm ist diese Insel, südlich von Victoria, Australiens kleinster Bundesstaat. Gleichzeitig ist Tasmanien aber -und darum beneiden ihn die anderen- der Bundesstaat, mit der höchsten Niederschlagsrate. Für Ornithologen ist Tasmanien ein Paradies, mehr als 220 Vogelarten, 14 davon endemisch.
Zwei Vogelarten waren es, denen unser besonderes Interesse galt, Goldbauchsittich und Feuerschwanzamadine. Sie bewohnen beide das gleiche, nur schwer zugängliche Habitat - küstennahe, sumpfige Heidelandschaft. Auf dem Festland sind solche Habitate nur noch vereinzelt zu finden, sind doch die Küstenregionen die am dichtesten besiedelten Gebiete Australiens. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Feuerschwanzamadinen auf dem Festland immer mehr auf dem Rückzug sind. Sie meiden die Nähe des Menschen und führen ein Leben im Verborgenen. Lediglich in dem Coorong Nationalpark sowie im Wilson Promontorie und Barren Ground Np. gibt es noch gute Bestände. Ein weiterer Verbreitungsschwerpunkt liegt auf Kangeroo Island. Mit diesen vier Lokationen sind die guten Beobachtungsmöglichkeiten auf dem Festland jedoch erschöpft, zu klein ist ihr Bestand in den anderen Gebieten, als daß man darauf hoffen könnte, sie dort anzutreffen. Zudem sind Feuerschwanzamadinen nomadisch und verlassen ihre angestammten Gebiete, wenn die Nahrung knapp ist. Davon bleiben auch die Topgebiete nicht verschont, wie wir in der Coorong schmerzlich feststellen mußten. In Tasmanien, so liest man, ist die Art noch häufig und dringt bis in die Vorgärten vor. Also nichts leichter als das und ab nach Tasmanien. Die Suche in den ersten Tagen hat uns jedoch sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, von Feuerschwanzamadinen in den Vorgärten oder gar in den Städten keine Spur. Auch in Tasmanien hat die Zivilisation ihre Spuren hinterlassen, und vor allem der östliche Teil der Insel ist stark zersiedelt und große landwirtschaftliche Flächen prägen das Landschaftsbild. Weit und breit keine ausgedehnten Heideflächen wie sie für Feuerschwanzamadinen notwendig wären. Alles Lüge in der Literatur? Sicherlich nicht, bei extremer Nahrungsknappheit streifen die Vögel umher und landen dann auch schon mal in den Vorgärten der kleinen Gehöfte. Aber ihre eigentliche Hauptverbreitung liegt heute im Südwesten der Insel. Dort, im riesigen Südwestnationalpark, ist das Habitat geradezu optimal. Hinter den Bergketten erstrecken sich riesige Heide- und Buschflächen vermischt mit einzelnen Melaleucen (Papierrindenbäume). Undurchdringlich scheinen die dichten Gestrüppe der Teatrees und Banksien, und wie so häufig dringen viel mehr Vogellaute aus diesem Dickicht, als Vögel zu sehen sind. Häufig ist der hochtönende Gesang der Staffelschwänze oder der feine Lockruf des Scrubwren zu hören. Der allgegenwärtige Wind hier erschwert es ungemein, die Vögel zu orten, und besonders schwierig war es für uns, die Richtung eines langgezogenen, kläglichen Rufs zu lokalisieren, der entfernt an die Laute von Diamantfinken erinnert. Wir waren am Ziel, dieser häufig zu hörende Ruf war der Distanzruf der Feuerschwanzamadinen. Im Südwest Nationalpark sind sie tatsächlich so zahlreich, daß man sie eigentlich nicht verfehlen kann. Wer jedoch den Ruf der Vögel nicht kennt, kann selbst hier böse Überraschungen erleben, das dichte Unterholz schützt die Vögel nicht nur vor Feinden und der rauhen Witterung, es schottet sie auch vor unseren Blicken perfekt ab. Glücklicherweise ist der Ruf sehr einprägsam und leicht zu imitieren, nach ein paar Tagen Übung, gelang es uns, die Vögel mit Hilfe des Rufs anzulocken, ja manche waren sogar so verwirrt und wollten sich fast auf einen setzen. Nach erkennen des Irrtums, ziehen sie sich jedoch sofort wieder ins Dickicht zurück. Während der Ruhezeit streifen die Feuerschwanzamadinen in kleinen Trupps durchs Gelände, selten verlassen sie das schützende Strauchwerk. Mit Nahrungsressourcen ist ihr Habitat nicht gerade reich gesegnet. Seggen und Simsen wachsen hier, Grassamen nur dort, wo das Gelände etwas trockener ist. Auf der Erde liegen unzählbar viele winzige, ausgefallene Samen von Teatree und Melaleuca. Damit wäre auch schon die Hauptnahrung der Vögel abgedeckt. Insekten werden jedoch auch nicht verschmäht, wir konnten sie mehrfach bei der Jagd nach Insekten im Moos beobachten. Blattläuse scheinen ebenso ihr Wohlgefallen zu finden, bei beiden Beobachtungen gaben die Vögel nicht eher Ruhe, bis die befallenen Stellen wirklich von Läusen befreit waren. Auf dem Festland trifft man sie gelegentlich in Gesellschaft von Dornastrilden an, in Tasmanien haben sich lediglich die Feuerschwanzamadinen durchsetzten können, andere Prachtfinkenarten kommen hier nicht vor. In der Literatur wird berichtet, daß Feuerschwanzamadinen genau wie ihre nächsten Verwandten die Rotohramadinen keinen Gesang haben. Wir haben die Tiere mehrfach bei der Balz beobachten können - das einzige, was das Männchen während der Balz verlauten ließ, war sein langgezogenes Uuuuuiiiii. Damit begleitete er fast jede seiner Verbeugungen obwohl es dabei einen Grashalm im Schnabel hielt, der größer war als es selbst. Die Balz fand meist auf einer etwas exponierten Stelle statt, näherte sich sein Weibchen, so wurden die Verbeugungen immer tiefer und heftiger. Kam ein fremdes Männchen zu nahe, so wurde dieses vehement vertrieben, ohne es jedoch meilenweit zu verfolgen. Die Kopulation konnten wir nie beobachten, was entweder daran lag, daß sie sehr wahrscheinlich im Verborgenen (wie bei Diamantfink im Nest z.B.) stattfand oder aber die Brutzeit vorbei war. Mehrmals konnten wir die bräunlich gefärbten Jungtiere bei der Nahrungssuche beobachten, sie waren weit weniger scheu als die Erwachsenen und ließen sich zu unserer Freude, mit Hilfe der imitierten Rufe, sehr gut anlocken. Leider waren alle Nester die wir vorfanden verlassen. Sie befanden sich in einer Höhe von 1-3 Metern, und waren für Prachtfinkenverhältnisse recht große, kompakt gebaute Nester, fast immer mit langer Einschlupfröhre (ca. 10cm). Gerne wurden die dichten Teatrees oder auch Banksien und Melaleucen als Nesthort gewählt. In Relation zu ihrer versteckten Lebensweise, ließen sich die Nester recht gut lokalisieren. Wie gerne hätten wir mal ein Paar beim Nestbau beobachtet, oder die Fütterungsintervalle aufgezeichnet. Dies blieb uns jedoch ebenso verwehrt, wie die Eltern einmal bei einer Brutablösung zu beobachten. Auch gegenüber Photographen scheinen sie keine große Sympathie zu hegen, zeigten sie sich doch meist, wenn wieder mal dunkle Wolken die Sonne verschwinden oder heftige, stürmische Winde jedes photographische Unterfangen buchstäblich zu einem Zitterspiel werden ließen. Dabei schienen sie sich mit den Stechmücken und Ameisen verbündet zu haben. Das Jucken, welches diese kleinen Quälgeister ankündigte, tauchte meist zeitgleich mit einigen Feuerschwanzamadinen auf, die lästigen Insekten zu vertreiben, hätte jedoch jede Chance auf ein Photo vereitelt, so haben wir manchen Stich und Biß zähneknirschend über uns ergehen lassen, auch wenn eine Belohnung durch ein gutes Photo mehr als ungewiß war. Angesichts der großen Schwierigkeiten, welche wir bei der Suche nach diesem Kleinod der australischen Prachtfinken hatten, waren wir schon mit dem Erreichten zufrieden. Und ganz ehrlich, Wissenschaftler und Photographen 100% zufrieden, wird es wohl nie geben, immer ist da noch eine Wissenslücke und dort hätte das Licht etwas weicher sein dürfen. Unsere Feuerschwanzamadinen waren anscheinend eine symbiotische Verbindung mit den widrigen Umständen der Natur eingegangen.
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Warum sich Feuerschwanzamadinen nur schwer in Gefangenschaft halten lassen, darüber können wir nur mutmaßen. Sicherlich sind die Tiere extrem streßanfällig, wenn sie sich nicht wie gewohnt in dichtes Unterholz zurückziehen können, und vermutlich neigen sie bei üblichem Prachtfinkenfutter sehr zum Verfetten. Ihre Anfälligkeit gegen Infektionskrankheiten gibt weitere Rätsel auf. Ist das sumpfige Habitat vielleicht sehr arm an krankheitserregenden Keimen, oder infizieren sie sich schon dadurch relativ leicht in Gefangenschaft, daß sich sehr viel am Boden aufhalten und dort auch ihre Nahrung suchen. Schwierigkeiten, die auch den Vogelliebhabern in Australien nicht unbekannt sind, auch in ihrem Heimatland werden sie alles andere als regelmäßig nachgezogen. Ob sich jemals legal (man fragt sich woher urplötzlich manchmal neue australische Prachtfinken auftauchen, obwohl die Ausfuhrsperre nicht aufgehoben wurde) die Chance bieten wird, außerhalb von Australien eine gesicherte Population aufzubauen ist fraglich. Schade, bei einer Vogelart, die einer ungewissen Zukunft in ihrer Heimat entgegen steuert, zumal noch viel Fragen betreffs Beautiful Firetail ungeklärt sind, darunter nicht wenige, zu deren Klärung auch Liebhaber beitragen könnten. Die Frage, ob sie denn nun wirklich keinen Gesang haben, ist sicherlich noch die am einfachsten zu klärende. Wie steht es mit dem Sozialleben der Feuerschwanzamadinen, wieweit haben sie sich ob ihres speziellen Habitats von ihren nächsten Verwandten entfernt. Welche spezielle Mechanismen ermöglichen es ihnen, in diesem für Prachtfinken extremen Habitat zu überleben, etc. Wissenslücken, die durch Freilanduntersuchungen nur mühsam gefüllt werden können.
Während die Zukunft für Feuerschwanzamadinen nur ungewiß ist, sieht sie für Orangebauchsittiche sehr düster aus. Selbst die bescheidenen Erfolge in den letzten Jahren, lassen nur große Optimisten an eine Zukunft für diese Vogelart glauben. Goldbauchsittiche haben auf eine traurige Art und Weise Popularität erlangt, sie stehen heute gemeinsam mit Tierarten wie Pandabär, Sibirischer Tiger, oder xx Kranich auf der Liste der am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten. Mit einer Population von ca. zweihundert Tieren (Quelle Australian National and Wildlife Service) halten sie selbst in dieser traurigen Gruppe einen Spitzenplatz inne, zumal eine Population bei Zoos oder Privatzüchtern so gut wie nicht existiert.
Während Feuerschwanzamadinen nach der Brutzeit als Nomaden umherziehen, sind Goldbauchsittiche echte Zugvögel, gebrütet wird im australischen Sommer in Tasmanien, das Überwinterungsgebiet erstreckt sich entlang der Küste von Victoria und Süd Australien.
Das heideartige, küstennahe Plateau Südwest-Tasmaniens ist das einzige größere Brutgebiet des Goldbauchsittichs. Die vereinzelten Baumgruppen stellen die Nistbäume, und das umliegende Buttongras Gebiet das Nahrungsreservoir dar.
Während wir die Beobachtung von Feuerschwanzamadinen fest in unserem Programm hatten, und auch sicher waren, welche zu finden, war unser Zusammentreffen mit den Goldbauchsittichen ein echter Glücksfall. Mit einem Auge hatten wir immer nach diesem Juwel unter den Grassittichen Ausschau gehalten, und wiederholt mußten wir feststellen, daß es wieder „nur“ ein Feinsittich war. Zum Glück für Feldornithologen sind Schmuck - und Klippensittich nicht auch noch in Tasmanien vertreten, dies würde eine Bestimmung ungleich schwieriger machen. Wie einfach ist es doch, die Sittiche in Zoos oder bei Liebhabern richtig zu bestimmen, im gleißenden Gegenlicht oder im dichten Gestrüpp durchs Fernglas betrachtet, sieht die Welt ganz anders aus. Im Flug hilft meist nur der charakteristische Ruf der einzelnen Arten. Die Freude war riesig, als wir zum ersten Mal einen Goldbauchsittich mit unseren Ferngläsern erspäht hatten. Ist es wirklich einer oder wieder nur ein Feinsittich mit leicht orangefarbenen Anflug am Bauch? Wir hatten uns noch ein paar Schritte näher herangepirscht; jetzt Bestand kein Zweifel mehr, wir hatten unseren ersten Goldbauchsittich entdeckt. Unser Männchen saß hoch oben im Eukalyptus, während seine Partnerin am Boden mit Nahrungssuche beschäftigt war. Die Vögel ließen sich durch unsere Anwesenheit überhaupt nicht stören. Ob es sich dabei um ausgewilderte Nachzuchten handelte? Wir wissen es nicht. Durch die ständige Überwachung der Nistplätze und die dauernde Präsenz von Rangern hat die Fluchtdistanz auch der wildlebenden Population im Südwest Nationalpark abgenommen. Viele ausgewilderte Tiere haben sich inzwischen mit wildlebenden verpaart, so daß die ehemals sehr scheuen Partner ebenfalls viel von ihrer Angst vor Menschen verloren haben. Unser Paar war, wenn es nicht gerade mit Nahrungssuche beschäftigt war, eifrig dabei einen Nistkasten zu inspizieren. Die Naturschützer versprechen sich von den künstlichen Nistgelegenheiten eine Zunahme des Bestandes. Bruthöhlen sind jedenfalls im Südwest Nationalpark keine Mangelware mehr.
Hier wurden auch die ersten erfolgversprechenden Auswilderungsversuche mit Volierennachzuchten gemacht. Die Tiere sind, wie viele freilebende Artgenossen, beringt worden und werden von den Rangern sowohl während der Brutzeit, als auch während des Zugs überwacht. Im Laufe der Jahre wurden so immer mehr Daten über das Leben und Verhalten der Vögel zusammengetragen. Im März machen sich die Vögel auf den Weg, um Tasmanien für ein paar Monate zu verlassen. Zuerst lassen sie, die zu dieser Jahreszeit sehr unwirtliche Gegend im Südwesten Tasmaniens, hinter sich und ziehen die Westküste entlang gen Norden Richtung Festland. Während dieser Periode ernähren sie sich vorwiegend von den Samen der sea rocket (Cakile maritima). Wenn sie die Nordküste Tasmaniens und die ersten Inseln der Bass Strait erreicht haben, ist beaded glasswort (Sacocornia quinqueflora) die Hauptnahrung. In den letzten Märztagen treffen die ersten Goldbauchsittiche auf dem Festland ein und verteilen sich entlang der Küste (Wiederum Coorong Np. und die saltmarshes entlang Port Philip Bay, gute Beobachtungsstellen).
Interessant ist, daß die verschiedenen Gruppen sich je nach Überwinterungsgebiet ganz unterschiedlich ernähren. Bei den Überwinterungsstellen in Victoria findet man sie hauptsächlich in den Saltmarshes. Dort fressen sie überwiegend beaded und shrubby glasswort ( Sclerostegia arbuscula, Halosarcia halocnemoides).
Ein Drittel der Population zieht bis Süd Australien und überwintert dort in unmittelbarer Nähe der Strände in den Dünengebieten. Diese Tiere ernähren sich vorwiegend von sea rocket und buzzies (Acnea novea-zelandiae)
Schön und gut werden sie sagen, aber was ist letztlich die Ursache, die diese Vogelart an den Rand des Aussterbens gebracht hat. Noch bis 1940 waren Goldbauchsittiche relativ zahlreich (in den Jahren von 1830 bis 1910 wird von Schwärmen von Tausenden von Vögeln berichtet). Von 1940 bis 1975 erfolgte jedoch ein dramatischer Rückgang, der sich seit ca. 1980 auf einem Level von besagten 200 Vögeln eingependelt hat. Die Hauptursachen des Rückgangs dürften, wie so oft, in der Habitatzerstörung liegen. Eingeschleppte Konkurrenten um Nahrung und Nistplatz wie Sperling, Grünfink und Star tragen weiter zum Rückgang bei. Verwilderte Hauskatzen und Füchse sind nahezu für die gesamte australische Vogelwelt ein großes Problem. In vielen Habitaten hat sich die Flora durch Erschließung dergestalt geändert, daß sich jetzt auch andere australische Vogelarten hier zurecht finden und von den neuen Nahrungsressourcen profitieren. Für Spezialisten wie Goldbauchsittiche ist dann keine Nische mehr vorhanden.
In Australien werden momentan alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diesem bezaubernden Grassittich ein Überleben zu ermöglichen. Schutzgebiete sind geschaffen worden, durch gezieltes Abbrennen der Gebiete werden die Habitate auf dem für Goldbauchsittiche optimalen Stand gehalten. Desweiteren wird versucht, das Katzenproblem in den Griff zu bekommen, Füchse gibt es zum Glück in Tasmanien keine mehr. Als letzte Maßnahme versuchen die Australier, durch Auswildern von Volierennachzuchten den Bestand zu erhöhen. Viele der ausgewilderten Vögel haben inzwischen selbst Nachwuchs bekommen, diesmal nicht in geschützten Volieren des Nationalpark and Wildlife Services, sondern in der World Heritage Zone im Südwesten Tasmaniens. Ob diese Maßnahmen noch verhindern können, daß Goldbauchsittiche endgültig von der Bildfläche verschwinden, wird die Zukunft zeigen. Zumindest derzeit scheint der Abwärtstrend gestoppt zu sein und die Schutzmaßnahmen tragen die ersten Früchte.
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